FDP-Fachfrau Dr. Christiane Ratjen-Damerau MdB besuchte Nienburger DEULA

Pressemitteilung

Nienburg. Wichtig ist, dass wir am Ball bleiben, damit die Erfahrungen aus Nienburg in die Welt getragen werden“, sagte FDP-Bezirksvize Jörg Hille (Oyle) vor etwa einer Woche beim Besuch der Europaabgeordneten Gesine Meißner. Jetzt konnten Hille und FDP-Kreis-Chef Heiner Werner (Nienburg) auch die zuständige Fachpolitikerin im Deutschen Bundestag, Dr. Christiane Ratjen-Damerau (Oldenburg), im Blattpavillon der Nienburger DEULA begrüßen. Thema war erneut, wie die DEULA stärker Fuß fassen kann in Latein- und Mittelamerika.

Geschäftsführer Bernd Antelmann und Yuliana Baranova, verantwortlich für die internationale Arbeit der DEULA, wollten von der Abgeordneten wissen, welche Möglichkeiten es bei der Zusammenarbeit mit dem Entwicklungshilfeministerium (BMZ) gibt. Gerade ein Engagement in Kuba, neben den Bemühungen in Mexiko, wäre für die DEULA interessant. Problematisch sei, dass sich die aufgelegten Förderprogramme zumeist an deutliche größere Anbieter richten würden. Projektorientierte direkte Maßnahmen statt großer EU-Programme wären für die DEULA attraktiver. Bei vielen Vorhaben fehle es auch nur an einer auskömmlichen Anschubfinanzierung. Insgesamt gebe es weltweit noch erhebliche Defizite bei der landwirtschaftlichen Ausbildung. „Die technische und praxisnahe Ausbildung der DEULA ist Vorbild für viele andere Länder“, so Antelmann. Vielerorts gebe es einen massiven Fachkräftemangel in der Landwirtschaft. „Es wird zwar ausbildet, aber nur in Universitäten, der Praxisbezug fehlt.“ In Deutschland laufe es deutlich besser.

„Geld habe ich keines dabei“, merkte die entwicklungspolitische Sprecherin der FDP- Bundestagsfraktion zu Beginn des Gesprächs an, „aber ich kann ihnen Hilfestellungen geben.“ Hilfreich sei dabei der äußerst gute Draht zum zuständigen Minister Dirk Niebel und zur parlamentarischen Staatssekretärin Gudrun Kopp (beide FDP). Der grundlegende Umbau des Ministeriums käme der DEULA zusätzlich entgegen. „Die Förderung der Bereiche Landwirtschaft und Bildung in den Partnerländern bilden die neuen Schwerpunkte des Ministeriums“, so Ratjen- Damerau, „und die wirtschaftliche Zusammenarbeit steht endlich im Fokus des Ministeriums.“ Das war unter der Amtsvorgängerin von Minister Niebel leider noch ganz anders. Auch konzentriert das BMZ seine Arbeit auf jetzt nur noch 50 Partnerländer. Die Zeit der Gießkanne sei endgültig vorbei. Deutschland mache nachwievor deutlich mehr als andere Länder. Großbritannien kümmert sich beispielswiese um lediglich 8 Staaten.

Um die deutsche Wirtschaft besser in die Arbeit des BMZ einzubinden, habe man sich entschieden sogenannte „EZ-Scouts“ einzusetzen. „Bei der IHK in Hannover sitzt ein solcher EZ-Scout“, so Ratjen-Damerau, die bis 2005 Leiterin der Niedersächsischen Futtermittelkontrolldienstes war. EZ-Scouts sind vom BMZ in Wirtschaftsverbände oder Industrie- und Handelskammern entsandte Experten. Sie beraten Unternehmen und geben Orientierung zu den umfangreichen Angeboten der Entwicklungs- und internationalen Zusammenarbeit für Unternehmen.

In Sachen Kuba musste die Abgeordnete, die auch im Aufsichtsrat der Welthungerhilfe sitzt, der DEULA die Hoffnung auf Bundesmittel nehmen. „Haben Sie bitte Verständnis dafür, dass es seitens des Bundes keinerlei Zusammenarbeit mit Kuba geben wird, das gibt die dortige Menschenrechtslage derzeit nicht her.“ Aber in vielen anderen Ländern dieser Erde könne sie sich grundsätzlich eine Kooperation von BMZ und DEULA vorstellen, „die Mongolei ist zum Beispiel sehr interessant.“

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