PRESSEMITTEILUNG
Nr. 14/2014 vom 28.11.2014
Kritische Geschäftsstandorte revitalisieren
FDP im Gespräch mit Nienburger Werbegemeinschaft
Nienburg. Zu einem Fachgespräch bei Kaffee und Kuchen hat kürzlich die Nienburger FDP Vertreter der Nienburger Werbegemeinschaft eingeladen. Im Café Lespresso wurde ausgelotet, wo aus „kaufmännischer Sicht“ die Reise für Nienburg in 2015 hingehen sollte.
FDP-Ratsherr Heiner Werner, der seit kurzem dem Ausschuss für Wirtschaft und Marketing (WuM) des Nienburger Stadtrates und dem neugegründeten Arbeitskreis Innenstadt vorsitzt, versuchte im Gespräch mit den Vertretern der Werbegemeinschaft erfolgreiche und weniger erfolgreiche Maßnahmen rund um Nienburger Innenstadtentwicklung zu identifizieren. Insgesamt positiv aufgenommen wurde die Idee der Themengärten. Diese Stadtverschönerungsmaßnahme, die kurzfristig organisiert und durchgeführt wurde, solle als „guter erster Schritt“ auch in 2015 umgesetzt werden. Denkbar sei, thematisch mehr eine Linie zu verfolgen und auch in anderen Straßen als der Langen Straße aktiv zu werden.
Kritisch gesehen wird der Umgang der Stadtverwaltung und des Stadtrates mit der Werbegemeinschaft und der Kaufmannschaft insgesamt. „Der Kaufmann fühlt sich ein Stück weit im Stich gelassen“, formulierte Jens Bokeloh den Unmut seiner Berufskollegen, „müssen wir eigentlich für alles herhalten?“ Klar wurde, dass die finanzielle und personelle Leistungsfähigkeit der Kaufmannschaft Grenzen habe. Dies wird u.a. bei den zukünftigen Kosten der Weihnachtsbeleuchtung deutlich. „Ich wundere mich, dass einerseits Auftritte von Comedians im Theater mit tausenden Euro subventioniert werden“, so Peter Siepel, „gleichzeitig wird der Werbegemeinschaft alles Mögliche in Rechnung gestellt, bis hin zu einer Rolle Müllbeutel.“ Positiv gesehen wurde jedoch, dass sich die Zusammenarbeit mit dem WuM mit der Neugründung des Arbeitskreises Innenstadt verbessert habe, auch wenn Entscheidungen wie die Erhöhung der Parkgebühren und der Grundsteuer nicht eben förderlicher für die Innenstadtentwicklung seien. Man merke, dass der heimischen Wirtschaft noch die nötige Lobby im Stadtrat fehle.
Für die künftige Innenstadtgestaltung wünscht sich die Werbegemeinschaft eine tragfähige Planung, denn „ein grundsätzliches Konzept fehlt bislang“, so Bettina Menke. Die begrenzte Erreichbarkeit der Innenstadtgeschäfte sei eine große Herausforderung. Überlegenswert wäre Teile der Fußgängerzone, beispielsweise die Jahn- und die Leinstraße sowie Teile der Langen Straße, für den Verkehr zu öffnen. Eine Einbahnstraßenregelung und Kurzzeitparkplätze könnten kritische Geschäftsstandorte revitalisieren. Heiner Werner begrüßte diese Überlegungen und ergänzte, dass jetzt auch die Zeit dafür sei, um „die vollumfängliche Neugestaltung der Langen Straße in die Hand zu nehmen.“ Diese müsste jetzt gut durchdacht und spätestens in der kommenden Ratsperiode Stück für Stück umgesetzt werden. „Bis dahin müssen wir aber auch kleine Maßnahmen, wie etwa die Themengärten nutzen, um die Attraktivität der Innenstadt zu erhalten“, so Werner. Als weitere Verbesserungen wurden aus der Kaufmannschaft – durchaus selbstkritisch – einheitliche Öffnungszeiten und mehr Engagement bei Sauberkeit und Gestaltung der eigenen Immobilien, genannt. In Zukunft setzen die Kaufleute verstärkt auch auf das Potential der Touristen. Wohnmobilisten und Radtouristen erzeugen heute eine Nachfrage, die so von heimischen Kunden, auch aufgrund einer Verlagerung des Konsumverhaltens ins Internet, so leider nicht mehr besteht. Mehr Fahrradständer in der Stadt und vielleicht auch ein bewachtes Fahrradparkhaus wurden als gute Ideen in diesem Bereich identifiziert, die weiter verfolgt werden sollten.