Rahn Realschule Nienburg: Der Markt funktioniert eben doch!

PRESSEMITTEILUNG
Nr. 12/2015 vom 22.04.2015

Werner: „Der Markt funktioniert eben doch!“ / FDP-Bildungsexperte Försterling besucht Rahn Realschule Nienburg

Nienburg. Die Baustelle der neuen Realschule Rahn besuchte jetzt der Bildungsexperte der FDP-Landtagsfraktion. Björn Försterling sprach sich dabei zusammen mit den örtlichen Vertretern der Freidemokraten für mehr Bildungsvielfalt aus.

„Die Eltern waren verunsichert“, erklärte Renate Busch, Geschäftsführerin der Schulen Rahn Nienburg, dem Landtagsabgeordneten Björn Försterling (Wolfenbüttel) die schulpolitische Lage in Stadt und Kreis Nienburg. Fast täglich habe man von Schulschließungen und Demonstrationen hören und lesen können. Mehrheitlich hätten dann Stadtrat und Kreistag beschlossen, das öffentliche Angebot auf die Schulformen Oberschule, Gymnasien und IGS zu reduzieren. Die Schulformen Hauptschule und Realschule werden demnach nicht mehr in öffentlicher Trägerschaft angeboten. „In diesem Umfeld hat die Familie Rahn den Entschluss gefasst, die Schulform Realschule als privater Träger anzubieten“, so der neue Leiter der Rahn-Realschule Christian Steege, „wir möchten den Eltern eine Alternative bieten.“ Dieses Vorhaben wird seitens der FDP unterstützt. „Wir sind für ein vielfältiges Bildungsangebot“, so der Bildungsexperte Försterling. „Stadtrat und Kreistag wollten die öffentliche Realschule mehrheitlich nicht mehr“, bedauerte FDP-Kreis-Chef Heiner Werner (Nienburg), „die Nachfrage besteht jedoch, weshalb es jetzt auch das Angebot von Rahn gibt. Der Markt funktioniert eben doch!“

Dem Schulstart im September 2015 steht nun nichts mehr im Wege, freuen sich Steege und Busch. „Das Genehmigungsverfahren war aufwendig, aber schlussendlich ist alles sehr gut und schnell gelaufen“. Auch die baulichen Maßnahmen seien voll im Zeitplan. Die Familie Rahn investiere sehr umfangreich in das Projekt und die Schule müsse doch drei Jahre ohne staatliche Förderung auskommen. Danach gibt es einen Landeszuschuss, „der etwa 70 Prozent der Kosten abdeckt“, so Steege. Die Restsumme muss im Wesentlichen durch sozialverträglich gestaffelte Elternbeiträge finanziert werden.

Zunächst startet die Schule einzügig mit etwa 20 Schülern in der 5. Klasse. „Die Eltern erwarten eine hohe Qualität und bekommen diese auch“, so Steege gegenüber dem Landtagsabgeordneten, eine intensivere Betreuung und Förderung der Schüler als an staatlichen Schulen werde eingefordert und auch geliefert. Der Regelschulbetrieb findet künftig an drei Tagen halbtags und an zwei Tagen ganztags statt. Auf Nachfrage von Jörg Hille (Oyle) machten die beiden Rahn-Vertreter deutlich, dass mit „ganztags“ auch wirklich „ganztags“ gemeint sei, nämlich auf Wunsch eine verlässliche Betreuung von 6:45 Uhr bis 17:30 Uhr. „Familie und Beruf zu vereinbaren“, so Steege, „ist so tatsächlich möglich und wird auch nachgefragt.“ Wichtig sei eine Verlässlichkeit und eben kein permanenter Unterrichtsausfall. Die Lehrerversorgung sei gesichert, entsprechende Arbeitsverträge mussten bei der Zulassung der neuen Schulform bereits vorliegen.

Profitieren möchte die neue Realschule von Verknüpfungen und Synergien mit den anderen Bildungsangeboten der Rahn Schulen in Nienburg, vor allem mit der hauseigenen Fachoberschule in den Bereichen Sozialpädagogik, Gestaltung und Wirtschaft. Mit dieser Schule teilt sich die Schule „in etwa den Einzugsbereich“, so Steege, nämlich Schüler aus der Stadt Nienburg und dem näheren Umfeld sowie einigen Schülern aus entfernteren Gemeinden des Landkreises.

In Richtung Landespolitik formulierten Busch und Steege den Wunsch, „die Schulform Realschule möglichst lange im Schulgesetz zu erhalten“, die Realschule sei ein Erfolgskonzept. „Das ist auch in unserem Sinne“, stimmte Försterling den Rahn-Vertretern zu, Bildungsvielfalt werde gebraucht. In Richtung Kreis- und Stadtpolitik wurde zudem der Wunsch geäußert, dass sich die Realschule Rahn künftig auch im Rahmen von Informationsabenden in den Grundschulen des Kreises vorstellen dürfe. „Die Realschule ist eine Option neben Oberschule, IGS und Gymnasium und verdient eine Gleichbehandlung“, stimmten Werner und Hille dem Wunsch der Realschule Rahn zu.