FDP-Agrarexperten im Deula-Blattpavillon

Arbeitskreis „Wir schützen durch Nutzung“ lädt Naturnutzer ein

Der Arbeitskreis „Wir schützen durch Nutzung“ der Nienburger FDP lädt für kommenden Samstag, den 7. Oktober 2017, um 15:30 Uhr in den Blattpavillon der Nienburger Deula zu einer öffentlichen Veranstaltung alle Naturnutzer und Interessierte ein.

Als Referenten und Ansprechpartner stehen die neu für die FDP in den Bundestag gewählte Dipl.Ing.agr (FH) und Milchbäuerin Carina Konrad aus dem Hunsrück (Rheinland-Pfalz) und der agrarpolitische Sprecher der FDP Landtagsfraktion Dipl.Ing.agr. und Ackerbauer Hermann Grupe aus dem Weserbergland zur Verfügung. Die Moderation übernimmt der Kreislandwirt Tobias Göckeritz. Wie die FDP in Bund und Land die Interessen der Naturnutzer vertreten will und was das FDP Programm dazu sagt, soll im Rahmen der Veranstaltung geklärt werden; Fragen und Anregungen für die künftige Arbeit in Berlin und Hannover sind willkommen. Anmeldungen sind nicht erforderlich.

Die Idee für die vorgenannte Veranstaltung wurde entwickelt im Rahmen der konstituierenden Sitzung des neu gegründeten FDP-Arbeitskreises „Wir schützen durch Nutzung“. Der Arbeitskreis traf sich jetzt auf dem Hof von Kreislandwirt Tobias Göckeritz in Sonnenborstel um sich zu informieren und auszutauschen. Ziel des Arbeitskreises ist es, die Menschen im ländlichen Raum zu unterstützen, die mit der Natur leben und arbeiten, also der Landwirte, Waldbesitzer, Angler, Jäger, Fischer und Imker.

Zunächst besichtigte man den 2013 neu gebauten Abferkelstall über eine Besuchergallerie. Der Stall ist nach neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen gebaut worden. In ihm wurde ein Konzept einer Bachelor Arbeit der Hochschule Osnabrück, die mit „sehr gut“ ausgezeichnet wurde, umgesetzt. Es geht dabei um den bestmöglichen Kompromiss sowohl den Bedürfnissen der Muttersau als auch denen der Ferkel gerecht zu werden. Besonders wurden die Vorteile des Ferkelschutzkorbes diskutiert, der die kleinen Ferkel wirksam vor dem Erdrückungstod schützt.

Weiterhin wurde eine Streuobstwiese besichtigt, auf der alte Apfelsorten auf Hochstämmen gepflegt werden. Zum Dritten informierte man sich über angepasste Grünlandwirtschaft und Weidetierhaltung auf Hochmoor. Sowohl die Streuobstwiese als auch die Grünlandwirtschaft schaffen Lebensraum für viele Insekten und Vögel. So ist auf dem Hof sowohl eine Mehlschwalbenkollonie als auch eine große Horde Spatzen beheimatet.

Mit dabei war auch der Wolfsberater Rudolf Bremer (Husum), der über die aktuelle Entwicklung der Wolfspopulation im Landkreis Nienburg informierte. In unmittelbarer Nähe des Hofes war im Frühjahr ein Riss durch einen Wolfsrüden nachgewiesen worden. Ohne ein aktives Wolfsmanagement wird die Weidetierhaltung in Niedersachsen nicht aufrechterhalten werden können. Der Arbeitskreis bekannte sich daher zu den Forderungen des „Aktionsbündnis aktives Wolfsmanagement“.