ADFC spricht mit FDP/ULN über Fahrradschutzstreifen: 90 Prozent Förderung für „automatisiertes Fahrradparkhaus“ am Bahnhof

Nienburg. Die FDP/ULN-Gruppe im Nienburger Stadtrat informierte sich jetzt vor Ort über den Vorschlag einen Fahrrad-Schutzstreifen auf der Hannoverschen Straße einzurichten. Auf Bitten von Volker Sangmeister, der die Position des ADFC vertrat, kam dieses Treffen zustande.

Sangmeister machte deutlich, dass nur ein begrenzter Verkehrsraum zur Verfügung stünde und insgesamt ein Umdenken aller Verkehrsteilnehmer im innerstädtischen Raum erforderlich wäre. Deutlich wurde dabei, dass in Nienburg noch „viel Luft nach oben“ sei. Für die FDP/ULN hat dabei die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer Priorität. Die vom ADFC unterstützte Version des Schutzstreifens könne daher nur eine Notlösung sein, darüber waren sich alle Beteiligten einig.

Da auf den Fußgängerwegen auf beiden Fahrtrichtungen der Hannoverschen Straße das Fahrradfahren gestattet ist, es aber eben keine Benutzungspflicht gebe, könnte in einem Probelauf von etwa einem halben Jahr getestet werden, ob diese Maßnahme stadtauswärts die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer tatsächlich erhöht. Dabei sollte auch geprüft werden, ob einige Parkplätze vor und hinter den Ausfahrten der Supermärkte entfernt werden sollten, damit die gefährlichen Situationen beim Verlassen der Einkaufsmärkte für PKW- und Radfahrer entschärft würden.

Die gesamte Maßnahme sei aber nur im Rahmen eines neuen Radwegkonzeptes in Nienburg zu sehen. Dieses könnte auch durch aktuelle Fördermöglichkeiten vom Bund schneller umgesetzt und besser finanziert werden. Die FDP hat dazu bereits vor etwa zwei Jahren einen Antrag für ein automatisiertes Fahrradparkhauses am Nienburger Bahnhof in den Stadtrat eingebracht. „Der geforderte und eben auch geförderte Umstieg vom Auto auf das Fahrrad vor allem für Berufspendler aus dem Stadtgebiet und dem direkten Umland kann so umgesetzt werden“, erklärt FDP/ULN-Gruppen-Sprecher Detlef Becker. Dies würde auch das PKW-Parkhaus für Pendler aus dem erweiterten Umland der Kreisstadt nutzbarer als bisher machen. Insgesamt würde mehr Parkraum für Nutzer, die in Hannover und Bremen arbeiten und die Bahn nehmen möchten, zur Verfügung stehen. Entsprechendes wurde kürzlich in den Fachgremien des Kreistages besprochen, „leider gänzlich ohne aktive Unterstützung seitens Bürgermeister Onkes“, so Ratsmitglied Heiner Werner, der auch Kreistagsabgeordneter ist. Im Kreisstraßenausschuss erläuterte die Straßenbauverwaltung, dass mit 75 bis 90 Prozent Förderung für ein solches Parkhaus zu rechnen sei. „Die Verzögerung bis hin zur Nichtbehandlung des Themas unter Leitung von Bürgermeister Onkes birgt die reale Gefahr, dass die Finanzierung gänzlich in Frage gestellt ist“, bedauert Werner. Die neuen Fördermöglichkeiten könnten überdies die schon lange vorhandene Idee einer Bahnunterführung für Radfahrer und Fußgänger aus Langendamm interessanter und auch finanzierbarer machen. „Gute Ideen und konkrete Planungen sind aber leider nicht genug“, so Werner, „wenn am Ende ein Bürgermeister trotz aller Lippenbekenntnisse andere Schwerpunkte setzt.“


Bildunterschrift: Volker Sangmeister (von links) vom ADFC informierte Jens Borcherding (ULN), Dr. Bernd Leweke (stv. FDP-Kreisvorsitzender) und Detlef Becker sowie Heiner Werner (beide FDP-Ratsfraktion) über den geplanten Fahrradschutzstreifen an der Hannoverschen Straße.

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