Leserbrief von Jörg Hille: Esoterikern Grenzen aufzeigen

Leserbrief zum Artikel „Demonstranten verhindern Baumfällung“ in der Harke-Ausgabe vom 19.08.2021:

Im vergangenen Jahr habe ich bereits deutlich Stellung bezogen zur so genannten „Funkinitiative Steyerberg“. Mein damaliger satirischer Leserbrief wurde von den meisten Menschen zustimmend und zwinkernd aufgenommen. Einige wenige haben ihn aber auch kritisch gesehen: Natürlich die „Funkinitiative“ selbst, aber auch andere, die gemeint haben, „man sollte dazu nichts sagen“.

Gut ein Jahr später muss ich mit Blick auf die medial begleitete Demonstration im Steyerberger Lebensgarten feststellen: Mein Leserbrief hat genau ins Schwarze getroffen! Die Bilder der fakten- und anscheinend auch witterungsscheuen Demonstranten sprechen eine deutliche Sprache. Die angefertigten Banner, die zu sehen waren, kann man genauso auch auf einer x-beliebigen Impfgegner-Demo bewundern.

Jeder soll nach seiner Façon glücklich werden, aber unsere Gesellschaft sollte nicht über jedes Stöckchen von querdenkenden Gruppen springen. Gemeint sind damit nicht nur Sammlungen von Ultrarechten bis hin zu Reichsbürgern, sondern ausdrücklich auch Esoteriker, die beispielsweise eine feste Säule bei den Querdenkern bilden. Entscheidungsträger in Politik und Verwaltung dürfen und müssen diesen Aktivisten Grenzen aufzeigen, damit extremistische Positionen niemals in die politische Entscheidungsfindung „einsickern“. Eine Sprachlosigkeit der Mitte ist hier unangebracht. Sicher kann über emissionsrechtliche Bedenken diskutiert werden, aber auf Basis echter Fakten – ohne Aluhut! Die Bürgerinnen und Bürger – nicht nur in Steyerberg – haben einen berechtigten Wunsch nach einer funktionierenden Mobilfunk-Infrastruktur für das 21. Jahrhundert. Dafür müssen Politik, Verwaltung und die Bürgergesellschaft an einem Strang ziehen.

Jörg Hille
Oyle

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