Nienburg. Der Unternehmer Knut Gerschau, der auch Landesvorsitzender des
Liberalen Mittelstandes in Niedersachsen ist, hat mehrere Termine in der
Stadt Nienburg absolviert. Die „Koordinierungsstelle frau+wirtschaft im
Landkreis Nienburg“ und die Familiengärtnerei Woelk waren neben einem
abschließendem Bürgergespräch die Stationen des hannoverschen
FDP-Bundestagsabgeordneten.
Die „Koordinierungsstelle frau+wirtschaft im Landkreis Nienburg“ begreift
sich als Verbindung zwischen Wirtschaft, Arbeitsmarkt, Weiterbildungsträgern
und im Landkreis lebenden Frauen und wird aus Mitteln des Europäischen
Sozialfonds (ESF) und des Landes Niedersachsen gefördert. Katrin Fedler, die
das Aufgabengebiet „Beratung und Coaching“ verantwortet und Catrina
Lohmeyer, die sich um „Bildung und Qualifizierung“ kümmert, konnten dem
Bundestagsabgeordneten Gerschau ihre Arbeit in und um die Geschäftsstelle am
Nienburger Goetheplatz erläutern.
Ab 2010 öffnete die Koordinierungsstelle ihre Türen. Seitdem ist ihr
„Hauptanliegen, Frauen jeden Alters und in jeder Lebenslage, insbesondere
Berufsrückkehrinnen, Müttern in der Elternzeit sowie Migrantinnen, bei ihrer
beruflichen Entwicklung und bei dem Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt zu
unterstützen“, konnten Fedler und Lohmeyer berichten. Die Vereinbarkeit von
Familie und Beruf werde immer mehr zum Thema auch bei vielen Unternehmen und
Institutionen, die sich im Verbund aktiv einbringen. Auch die Hilfestellung
für GründerInnen werde immer wichtiger.
„Ich konnte die Anfänge und die weitere Entwicklung der Koordinierungsstelle
im Kreistag begleiten“, kommentierte Jörg Hille (Oyle), Vorsitzender der
FDP-Kreistagsfraktion. „Es ist äußerst erfreulich, wie sich alles bis heute
entwickelt hat“, so Hille, „die Ko-Finanzierung des Landkreises und der
Mitgliedsgemeinden, die verhältnismäßig niedrig ist, ist hier mehr als gut
angelegt und schafft einen echten Mehrwert für die Mittelweserregion!“
Im Anschluss ging es zur Familiengärtnerei Woelk am Nienburger Südring.
Senior-Chef Hartmut Woelk konnte dem Parlamentarier den eigenen Betrieb und
die zuletzt erfolgten Investitionen am Standort Nienburg zeigen, so auch die
verbaute moderne Gasheizung, die über ein Wärme-Contracting der Nienburger
Stadtwerke betrieben wird. Der 30-Mann-Betrieb, der im Kooperation mit dem
Nienburger CJD auch in Sachen Werker Ausbildung auf dem Betriebsgelände
unterwegs ist, steht bei den meisten Erzeugnissen im harten Wettbewerb
vorwiegend ausländischer Unternehmen, die unter weit günstigeren
Rahmenbedingungen arbeiten könnten. Qualität aus Nienburg habe seinen Preis,
den leider nicht alle Kunden bezahlen möchten. Über allen stehe die aktuelle
Entwicklung der Energiepreise. „Die Gärtnerei kann eben nicht einfach den
Betrieb einstellen und alles ist gut“, so FDP-Kreis-Chef Heiner Werner
(Nienburg), „auch wenn sich das manch ein Bundesminister anders sieht.“
Beim anschließendem Bürgergespräch („Talk mit Knut Gerschau MdB“) im
Restaurant am Bürgerpark wurden dann verschiedene Themen angesprochen.
Schnell kam man immer wieder auf das Thema Energiepreise zurück. Der
Weiterbetrieb des Emsländer Kernkraftwerkes sei alternativlos, machte
Gerschau deutlich, „das, was Robert Habeck von den Grünen in dieser Sache
vorgelegt hat, ist ein reines Wahlkampfmanöver.“ Bedauerlich sei, dass die
SPD ohne Rücksicht gerade auch auf die Zukunft der Facharbeiter derzeit
dieses Manöver unterstützt und die CDU sich Schwarz-Grün als neue Koalition
in Hannover wünscht. „Dass sich dann Herr Althusmann den richtigen
Forderungen der FDP anschließt“, so Werner, „ist wenig glaubwürdig.“