FDP-Europaabgeordnete Gesine Meißner besuchte Biotechnologieunternehmen Chr. Hansen

Pressemitteilung

Nienburg. Die Tradition politischer Sommerreisen fand eine Neuauflage: FDP-Kreis- Chef Heiner Werner (Nienburg) und FDP-Bezirks-Vize Jörg Hille (Oyle) freuten sich, dass Gesine Meißner, Mitglied des Europäischen Parlaments den Standort des Biotechnologieunternehmens Chr. Hansen im Nienburger Industriepark-Nord in dieser Woche besuchte. Nach Michael Goldmann, Vorsitzender des Verbraucherschutzausschusses im Deutschen Bundestag und dem niedersächsischen Wirtschaftsminister Jörg Bode ist sie eine weitere hochrangige Vertreterin der Politik, die sich für das Forschungsunternehmen am Weserufer interessiert. „Chr. Hansen ist ein gutes Beispiel dafür, dass Hochtechnologie auch im ländlichen Raum funktioniert, wenn die Rahmenbedingungen es zulassen“, so Werner, „gerade die räumliche Nähe zu Hannover und Bremen sorgt dafür, dass wir ein attraktives Umfeld für Fachkräfte mit dem Know-how der dortigen Universitäten haben.“

Chr. Hansen beschäftigt weltweit rund 2.300 Mitarbeiter, davon etwa 90 am Standort Nienburg, wo die Entwicklung, Vertrieb und Verwaltung für Deutschland gebündelt ist. Viele hochqualifizierte Fachkräfte sind hier tätig. Der börsennotierte Konzern mit Zentrale in der Nähe der dänischen Metropole Kopenhagen bietet Kulturen, Enzyme sowie Probiotika für die Nahrungsmittel-, Pharma- und Agrarindustrie. Ein weiteres Spektrum sind natürliche Farben und färbende Lebensmittel. „Auch in ihrem Kühlschrank zu Hause dürfte sich etwas von Chr. Hansen finden“, erklärte der Deutschland-Geschäftsführer Thomas Reiner zu seinen Besuchern.

Zustande kam der Besuch durch das Thema Verbraucherschutzpolitik beim Bezirksparteitag der FDP Hannover-Hildesheim in Garbsen. Europaabgeordnete Gesine Meißner (Wennigsen) fand die Thematik so interessant, dass sich nun vor Ort selbst ein Bild von der Forschung und Produktion in diesem Bereich machen wollte.

In Nienburg werden vor allem fermentativ produzierte Milchgerinnungsenzyme wie Chymosin als Alternative zum begrenzt vorhandenem tierischen Lab hergestellt. „Etwa 60 Prozent aller in den USA produzierten Käse werden mit Chymosin aus Nienburg hergestellt“, machte Reiner die Marktposition von Chr. Hansen deutlich. Auch in Deutschland setzen sich diese Milchgerinnungsenzyme durch, da so deutlich mehr Käse aus der Milch gewonnen werden kann.

Die Zukunft sieht Thomas Reiner im Bereich funktioneller Nahrungsmittel. „Wir sind gerade dabei die gesundheitsfördernde Wirkung unseres probiotischen Stammes Lactobacillus L. casei 431 in einer breit angelegten klinischen Studie mit über 1.000 Probanden nachzuweisen“, so Reiner. Ganz freiwillig geschehe das aber nicht. Die EU-Gesetzgebung fordert künftig, dass gesundheitsbezogene Aussagen wissenschaftlich nachgewiesen und anerkannt sind. „Aufgrund des neuen und teilweise auch sehr unklar formulierten Bewertungsprozesses der EU mit seiner europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA ist der Ablauf sehr verzögert und verteuert worden“, sagte Reiner zur Europaabgeordneten Gesine Meißner. „Hier werden Maßstäbe wie in der Pharmabranche angelegt“, so Reiner, „mit entsprechenden Folgekosten.“ „Die zuständigen Fachpolitiker haben sicherlich mehr Produkte wie Schokolade für Kinder im Blick gehabt“, versuchte Gesine Meißner die nun geltenden scharfen Regelungen zu erklären. Die Industrie sei aber auch ein Stück weit selbst in der Pflicht die Europäische Gesetzgebung im Vorfeld kritisch und konstruktiv zu begleiten.

Auch im Bereich der Tierernährung kommen verstärkt Probiotika zum Einsatz. Wenn die Tiere gesünder ernährt werden, könne der Einsatz von Tierarzneimitteln mit allen seinen negativen Wirkungen zu großen Teilen eingespart werden. „Actimel statt Antibiotika könnte man das Programm nennen“, merkte Heiner Werner an, „wenn man damit die Nutztierhaltung insgesamt verbessern könnte, wäre das ein sehr sinnvoller Fortschritt.“

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