Pressemitteilung
FDP-Umweltexperte Gero Hocker besuchte Nienburger Stadtwerke
Nienburg. Die Zukunft des Erneuerbare Energien-Gesetzes (EEG) und steigende Energiepreise waren Thema eines Besuches des FDP-Umweltexperten Dr. Gero Hocker (Achim) bei den Stadtwerken Nienburg und deren Tochtergesellschaft, der Nienburg Energie GmbH. Hocker, der auch Generalsekretär seiner Partei ist, wurde vom FDP-Ratsherrn Heiner Werner (Nienburg) und FDP-Kreis-Vize Jörg Hille (Oyle) begleitet.
Aufgrund steigender Umlagen (z.B. §19 Sonderumlage), steigender Netzentgelte und einer höheren EEG-Umlage und nicht zuletzt wegen des gestiegenen Energiebedarfs in der Welt, sehen die Nienburger Stadtwerke höhere Preise auf die Stromkunden zukommen. „Der Strompreis muss leider erheblich angepasst werden“, so Norbert Witt, GeschaÅNftsführer der Nienburg Energie GmbH gegenüber dem FDP-Politiker, weil die auf jeweils 20 Jahre gesetzlich festgeschriebenen Einspeisevergütungen für Erneuerbare Energien automatisch zu höheren Kosten in Form einer erheblich steigenden EEG-Umlage führen wird.
„Wir brauchen mehr Markt“, so Hocker, „niemand will die Energiewende, die von einem breiten gesellschaftlichen Konsens getragen wird, zurückdrehen“, so Hocker, „aber das EEG in seiner bisherigen Form ist dringend reformbedürftig.“ Gerade der Stopp der Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke hätte zu einer „doppelten Verschärfung“ der Situation geführt, „zeitlich und finanziell“. Neue Kraftwerke bauen und diese dann sinnvoll in ein auszubauendes Netz einzubinden, sei eine sehr ambitionierte Aufgabe „bei der viele Akteure mitspielen wollen“.
Auf Bundesebene wurde zu diesem Thema eine Arbeitsgruppe gegründet, die von Niedersachsen Umweltminister und FDP-Landesvorsitzenden Dr. Stefan Birkner geleitet wird. Künftig sollten nach Meinung von Hocker die erneuerbaren Energien untereinander in Wettbewerb treten. „Vor Ort sollte immer die Energieform zum Zuge kommen, die am günstigen ist“, so Hocker, „das kann Photovoltaik im Süden sein und Windkraft im Norden.“ Hier sieht Hocker auch die Zukunft der Stadtwerke. „Welche Energie ist vor Ort die beste? Das kann bei den Stadtwerken viel besser bewertet werden, weil man nah am Bürger und auch am Stromkunden ist.“ Ziel müsse es sein, dass Energie insgesamt effizienter erzeugt wird und nicht immer nach der höchsten Einspeisevergütung geschielt wird.
Hocker, der auch Vorsitzender der Verdener FDP ist, bot den Nienburger Stadtwerken an, Kooperationsmöglichkeiten in Richtung Verden zu suchen. Gerade interkommunale Kooperationen im Energiebereich seien wichtig, damit die Energiewende weiter vorangetrieben werden kann. Zum diesem Zweck wird Hocker dafür sorgen, dass die Nienburger Stadtwerke künftig in die Fachgespräche des Niedersächsischen Umweltministeriums eingebunden werden. Dort könnten dann auch andere Stadtwerke von den Erfahrungen in Nienburg profitieren, gerade was den Bereich von Einbindung von Blockheizkraftwerken in Mehrfamilienhäusern angeht. Auch das Beteiligungsmodell für die Mitarbeiter der Stadtwerke im neugegründeten Unternehmen „Nienburg Energie GmbH“ könne Vorbild auch für andere sein.
Mehr Engagement in Sachen Direktvermarktung von Erneuerbaren Energien wünschte sich unterdessen Stadtwerke-Chef Martin Kuhlhüser. Die Förderung der Direktvermarktung dürfe nicht soweit abgeschmolzen werden, dass sie sich gerade auch für kleinere Produzenten nicht mehr lohne. Direktvermarktung ist für Hocker „der Schritt in die richtige Richtung“, weil so auch Druck von den EEG-Quoten genommen werden könne. Man werde sehen, was der Reformprozess als Ergebnis bringen werde. „Ich habe viele Informationen mitgenommen und werde diese in Hannover und auch Berlin einbringen“, versprach Hocker am Ende des Besuches bei den Stadtwerken und der Nienburg Energie GmbH.