Pressemitteilung
FDP-Umweltexperte Gero Hocker besuchte Nienburger Entsorgungszentrum
Nienburg. Die Einführung der einheitlichen Wertstofftonne im Landkreis Nienburg war Thema beim Besuch des FDP-Umweltexperten Dr. Gero Hocker (Achim) des Entsorgungszentrums in Nienburg. Der Abgeordnete, der auch Generalsekretär seiner Partei ist, informierte sich wie der Betrieb für Abfallwirtschaft Nienburg (BAWN) möglichst hohe Recyclingquoten erreicht.
„Ab dem 1. Januar 2013 soll der gelbe Sack durch die einheitliche Wertstofftonne im Landkreis Nienburg ausgetauscht werden“, kündigte BAWN-Chef Frido Dieckmann an. Zusammen „mit allen dualen Systemen“ wird man aller Voraussicht nach ein „gemeinsames Erfassungssystem für Verpackungen und stoffgleiche Nicht-Verpackungen aus Metall und Kunststoff“ für den Kreis Nienburg einführen. Ziel sei, so Dieckmann, „die Abfallströme zum Vorteil der Gebührenzahler zusammenzuhalten und den gelben Sack abzulösen“. Das ist auch im Sinne des Umweltpolitikers Dr. Gero Hocker. „Wir wollen ein möglichst einfaches System, das die Menschen auch verstehen und damit hohe Recyclingquoten erreichen“, sagte Hocker beim Besuch des Entsorgungszentrums in der Nienburger Krähe. Künftig dürfen beispielsweise so auch Plastikteile ohne Grünen Punkt in die „Gelbe Tonne“ ohne als „Fehlwurf“ zu gelten.
Auch im Bereich der Altpapiersammlung sei der BAWN schon heute gut aufgestellt. Zum einen wird das Papier vielerorts von Vereinen eingesammelt, wodurch beispielsweise auch deren Jugendarbeit finanziell unterstützt werden könne, zum anderen wurde 2008 die blaue Papiertonne eingeführt. 2011 konnten so 85,6 Kilogramm Altpapier pro Einwohner dem Recycling zugeführt werden. Der „Niedersachsen-Schnitt“ liegt bei nur 76 Kilogramm. Ein Grund für die hohe Quote ist dabei auch eine Nienburger Besonderheit: Das Altpapier wird direkt vor Ort verwertet, nämlich in der Papierfabrik in Hoya. Diese hatte Dr. Hocker bereits 2010 besucht.
Auch in Sachen Garten- und Bioabfälle steht man vergleichsweise gut da. 2010 wurde die Gartentonne, die heute als Biotonne weitergenutzt wird, eingeführt und erfreut sich ständig steigender Beliebtheit. Zusammen mit der Menge der entsprechenden Grüngut-Annahmestellen konnten so im Jahr 2011 207,4 Kilogramm pro Einwohner eingesammelt werden (Niedersachsen: 144 Kg/Einwohner). Über Prämien bei der Restmüllentsorgung konnte die Attraktivität der Biotonne weiter erhöht werden.
Alles in allem sieht BAWN-Verwaltungsratsvorsitzender und Kreisrat Thomas Schwarz den BAWN „auf einem guten Weg“. Mit 12 Millionen Euro Jahresumsatz und 60 Bediensteten ist die BAWN zwar ein verhältnismäßig kleines Entsorgungsunternehmen, jedoch werde eine solide Arbeit geleistet. Dadurch, dass die Routen der Müllwagen Computer- und GPS-unterstützt geplant und gefahren werden, durch den Einsatz von Seitenladern und ein Agieren „nah am Bürger“, sorgt man verhältnismäßig geringe Personal- und Gerätekosten, was sich wiederum positiv auf die Gebühren auswirkt. „Wir haben die Gebühren sogar gesenkt“, freute sich Dieckmann zu berichten.
Auch ein weiteres Kostenrisiko vieler kommunaler Entsorgungsbetriebe hat der BAWN aufgrund einer nachhaltigen Unternehmenspolitik nicht. „Für die Deponien wurden rechtzeitig Rücklagen geschaffen, damit die Renaturierung noch von der damaligen Generation geschultert wurde und nicht künftige Generationen belastet“, so BAWN-Chef Frido Dieckmann. Ein Beispiel hierfür ist die bereits im Vorjahr abgeschlossene Abdeckung der Nienburger Zentraldeponie. Heute dient die „Kräher Höhe“, der höchste Punkte der Stadt Nienburg, als 6,5 Hektar großes Naherholungsgebiet mit 1,7 Kilometern Wanderweg.
Ein weiteres wichtiges Ziel sei es, die interkommunale Zusammenarbeit weiter auszubauen, um die Gebühren niedrig zu halten. So kooperiere der BAWN erfolgreich mit der AWG Bassum, der Abfallwirtschaftsgesellschaft des Landkreises Diepholz, und mit der GVoA Minden, einer Tochtergesellschaft des Landkreises Minden-Lübbecke, die das Entsorgungszentrum Pohlsche Heide betreibt. Durch die gemeinsame Nutzung von vorgehaltenen Anlagen entstünden so Synergien zum Vorteil der Gebührenzahler. Auch in Richtung Verden müsse man mögliche Kooperationsfelder ausloten, gab Dieckmann dem Verdener Landtagsabgeordneten Hocker mit auf dem Weg.