Landkreise: FDP will mehr Zusammenarbeit im Großraum Hannover

PRESSEMITTEILUNG
Nr. 17/2014 vom 30.12.2014

GVH-Ticket auch bis Nienburg für ein Mehr an Freiheit
FDP will mehr Zusammenarbeit im Großraum Hannover

Hannover/Nienburg. Wie können die Landkreise im Großraum Hannover besser zusammenarbeiten? Zur Beantwortung dieser Frage traf sich kürzlich eine Abordnung der Kreis-Nienburger Liberalen mit der FDP-Fraktion in der Hannoverschen Regionsversammlung. Initiiert wurde das Arbeitsgespräch vom Nienburger Kreistagsabgeordneten Heiner Werner.

„Bei vielen Themen von der Südlink-Stromtrasse bis zur Struktur der Berufsschullandschaft ist man als Nienburger Kommunalpolitiker oft nur ein Getriebener“, so Heiner Werner, „eigene Akzente zu setzen fällt Nienburg und allen anderen Nachbarkreisen von Hannover gegenüber der sehr dominierenden Region sehr sehr schwer.“ Aus diesem Grund haben sich die Kreis-Nienburger Liberalen kürzlich mit der Regionsfraktion in Hannover getroffen. „Es ist auch im Sinne der Region Hannover, wenn auch in den Randbezirken und den Nachbarkreisen von Hannover funktionierende Strukturen bestehen“, so FDP-Kreis-Vize Jörg Hille (Oyle), „schon bei der Neustrukturierung der hannoverschen Berufsschullandschaft gibt es aufgrund einer mangelhaften Zusammenarbeit fast nur Verlierer.“ Kritisiert wird seitens der FDP der Umzug ganzer Ausbildungszweige vom einen Ende zum anderen im Bezirk, „das trifft neben überregional bedeutsamen Arbeitgebern wie dem VW-Werk in Stöcken auch Kreis-Nienburger Betriebe“, so Hille.

Verständigt habe man sich mit der von Bernhard Klockow (Barsinghausen) geführten Regionsversammlungsfraktion darauf, dass künftige Fehler auf kommunaler Ebene durch eine verstärkte Zusammenarbeit im Vorfeld von politischen Entscheidungen vermieden werden sollen. „Wir wollen die Beteiligten an einen Tisch zusammenbringen“, kündigte Heiner Werner, der auch Vorsitzender des FDP-Bezirksverbandes Hannover-Hildesheim ist, an. Gemeinsam hat man sich hierbei auf vier Themengebiete verständigt. Diese sollen im Rahmen einer Mandatsträgerkonferenz auch unter Beteiligung von Kommunalpolitikern der anderen Kreise Ende Januar in Hannover beraten werden:

1. „Wirtschaftliche Entwicklung stärken – Wirtschaftsförderung und gewerbliche Entwicklung contra Natur- und Landschaftsschutz?“

2. „Berufschancen verbessern – Präventionsprojekte und Berufsbildungsprogramme zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit“

3. „Vielfalt der Bildungsangebote erhalten – Qualitätssicherung durch Stärken der Gymnasien und bessere Schulentwicklungsplanung“

4. „Mobilitätsangebote optimieren – Chancen und Herausforderungen durch eine gemeinsame kreisübergreifende Planung im Straßenbau und beim ÖPNV“

„Lieber heute als morgen sollte der Nienburger Bahnhof uneingeschränkt mit einem GVH-Einzelticket erreichbar sein“, formulierte Hille schon jetzt eine Forderung der Freidemokraten im Bereich ÖPNV, „das würde tausenden Menschen im Großraum ein Mehr an Freiheit ermöglichen.“ Das sei im beiderseitigen Interesse der Umlandkommunen und dem Regionszentrum. Eine Erweiterung bis zum Bahnhof Eystrup sei vorstellbar. „Bereits geführte Gespräche in diesem Bereich sollten vertieft und positiv zum Abschluss gebracht werden“, wünscht sich FDP-Bezirks-Chef Heiner Werner.

Auch im Bereich Bildung ist schon jetzt als gemeinsames Projekt ein Fachgespräch Mitte Februar zum Thema „Inklusion nach Ende der Schule“ geplant. „Wir können es uns nicht leisten, wenn Politik Inklusion nur auf die Schullaufbahn reduziert“, so Werner, „auch für das Leben danach müssen wir tragfähige Lösungen finden.“

Im Bereich Wirtschaft wird es seitens der FDP bereits Anfang Februar eine öffentliche Veranstaltung zum geplanten Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA geben („TTIP“). „Diese prominent besetzte und überregional bedeutsame Runde wird in Nienburg stattfinden“, freut sich Heiner Werner, „bei TTIP geht es weniger um Chlor-Hühnchen sondern um viel mehr.“ Näheres zur Veranstaltung wird demnächst bekannt gegeben, heißt es abschließend in einer Mitteilung der Nienburger FDP.