Über Umgang mit Flüchtlingen

PRESSEMITTEILUNG
Nr. 03/2015 vom 28.01.2015

FDP fordert mehr Geld für Sprachlernklassen. Freidemokraten informieren sich über Umgang mit Flüchtlingen.

Hoya. Wie Flüchtlinge angemessen untergebracht und integriert werden können, zeigte jetzt die Hoyaer Samtgemeindeverwaltung bei einem Fachgespräch mit der FDP auf. Die Freidemokraten aller drei kommunalpolitischen Ebenen sprachen jetzt mit Bürgermeister Detlef Meyer und seinen Mitarbeitern. Im Bereich Sprachförderung sieht die FDP noch Handlungsbedarf – beim Land.

Etwa 50 Flüchtlinge sind derzeit in der Samtgemeinde Grafschaft Hoya untergebracht. Im Gegensatz zu manch anderen Kommunen habe man sich im Landkreis Nienburg grundsätzlich für die dezentrale Unterbringung der Flüchtlinge entschieden und gegen Sammelunterkünfte mit entsprechend negativen Auswirkungen. Meyer freute sich, dass sich tagtäglich ehrenamtliche Kräfte für eine gelungene Integration der Neuankömmlinge einsetzen. „Die Vorgeschichte mit der Familie Nguyen“, so Meyer, habe die gesamte Samtgemeinde sehr sensibel gemacht und die Grundlage dafür geschaffen, dass es heute so gut laufe. Gerade die Bevölkerung kleinerer Dörfer leiste hervorragende Arbeit, bestätigten auch FDP-Ratsfrau Beatrix Alhusen (Eystrup) und Ratsherr Christoph Steinborn (Hoya), „die Menschen wurden ganz herzlich aufgenommen“.

Hervorragend sei auch die Arbeit der Kreisverwaltung, so das Hoyaer Rathausteam. Verbesserungsbedarf sieht man hingegen beim zuständigen Bundesamt, das augenscheinlich völlig unterbesetzt sei, und bei der Landesschulbehörde. Dem pflichtete auch der FDP-Kreistagsabgeordnete Heiner Werner (Nienburg) bei. „Kürzlich hat die Landesregierung eine halbe Million Euro zusätzliche Mittel für Sprachlernklassen bereitgestellt“, so Werner, „die FDP-Landtagsfraktion hat jedoch einen komplett gegenfinanzierten Vorschlag gemacht mit einem Zusatzvolumen in diesem Bereich von 12,5 Millionen Euro.“ Ob die geringen Mittel des Landes ausreichen, um den Schülern in Hoya eine wohnortnahe Beschulung zu ermöglichen, hält deshalb auch die Rathausverwaltung für fraglich. „Derzeit fahren 10 Kinder aus der Grafschaft Hoya bis nach Landesbergen“, so Fachdienstleiter Uwe Back, „obwohl die Raumkapazitäten in Hoya ausreichend sind“, es fehle nur die entsprechende Lehrkraft.

„Wir Freidemokraten sehen den Zustrom an Flüchtlingen nicht als Belastung sondern als humanitäre Notwendigkeit“, so Werner, „überdies sind bei dieser Gruppe Menschen auch viele Facharbeiter und andere Hochqualifizierte dabei.“ Erfreulich sei aus FDP-Sicht, dass heute bereits nach drei Monaten eine Arbeitsaufnahme gesetzlich möglich sei, vor einiger Zeit war die Sperrfrist noch erheblich länger. Auch diese liberalere Regelung helfe bei der Integration.