Pressemitteilung
Ausschussvorsitzender Roland Riese besucht Mittelweserklinik
Nienburg. Der FDP-Gesundheitsexperte Roland Riese (Emden) besuchte jetzt die Mittelweser Kliniken GmbH in Nienburg. Riese, der auch Vorsitzender des Gesundheitsausschusses des Niedersächsischen Landtages ist, informierte sich zusammen mit dem FDP-Kreistagsabgeordneten Heiner Werner (Nienburg) und FDP-Kreis-Vize Jörg Hille bei Geschäftsführer Ronald Gudath über die derzeitige Situation der privaten Gesundheitseinrichtung.
Ronald Gudath leitet seit Jahresanfang die zur RHÖN-KLINIKUM AG gehörende GmbH mit den beiden Krankenhäusern in Nienburg und Stolzenau und trat damit die Nachfolge von Heide Grimmelmann-Heimburg an, die seitdem das Klinikum Hildesheim leitet. Gudath selbst hat zuvor in Salzgitter das Klinikum geleitet und hierbei die Errichtung eines Neubaus verantwortet. Auch an den beiden Kreis-Nienburger Standorten soll in Zukunft weiter investiert werden, um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden. Dazu seien auch umfangreiche Maßnahmen zur baulichen Erweiterung geplant.
„Die Rahmenbedingungen sind schwieriger geworden“, erläuterte Gudath gegenüber dem FDP-Gesundheitspolitiker Riese, gerade was den Kostendruck betreffe, „trotzdem konnten wir ein positives Jahresergebnis vorlegen.“ Am Standort Nienburg seien nahezu alle medizinischen Fachdisziplinen vertreten, „wir haben eine Frauenklinik, Innere Medizin mit Gastroenterologie und Kardiologie, Chirurgie, Neurologie mit spezialisierter Stroke-Unit für Schlaganfallpatienten, Radiologie, Anästhesie und künftig auch eine urologische Station“, verwies Gudath auf das breite Angebot. Gerade auch die 24-StundenVersorgung im Bereich der invasiven Kardiologie sei für Krankenhäuser in dieser Größenordnung und regionalen Lage alles andere als selbstverständlich.
In Stolzenau ist derzeit eine Umstrukturierung im Gange, die neben den regulären Leistungen zusätzlich auf die Spezialisierung des Standortes mit interdisziplinärer Schmerztherapie und Geriatrie abzielt. Daneben bietet man im Verbund mit der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) ein qualitativ hochwertiges Angebot über Telemedizin auch am relativ kleinen Standort Stolzenau an.
„Die Krankenhausbranche muss als Wirtschaftsfaktor und nicht nur als Kostenfaktor gesehen werden“, appellierte Gudath in Richtung Politik, bei der Krankenhausfinanzierung durch das Land brauche man weiterhin Planungssicherheit. In Bezug auf die Bezahlung von Gesundheitsleistungen müsste man die gestiegenen Ausgaben, bedingt durch angemessene Tarifabschlüsse beim Personal und anderer Faktoren, mehr berücksichtigen als dies derzeit der Fall sei.
Um dem drohenden Ärztemangel im ländlichen Raum zu begegnen, setzen die Mittelweserkliniken darauf mit der Konzernstruktur der RHÖN-KLINIKUM AG mit Aufstieges- und Weiterbildungsmöglichkeiten attraktiv für neue Bewerber zu sein. Gerade Berufseinsteiger sind zudem durch den mit dem Marburger Bund abgeschlossenen Tarifvertrag finanziell besser gestellt als dies über den für Kliniken in kommunaler Trägerschaft üblichen Bundesangestelltentarife (BAT) üblich wäre. Daneben bemüht man sich auch um Fachkräfte im Ausland, denen man in Nienburg sogar zusätzliche Sprachkurse anbietet, um das Einleben zu erleichtern.
„Den Beruf des Arztes ergreifen heute und erst recht in Zukunft immer mehr Frauen“, verwies Roland Riese auf die ständig steigende Zahl der Studienanfängerinnen an den medizinischen Hochschulen, „wie gehen Sie damit um?“ Diese Entwicklung haben auch die Mittelweserkliniken bemerkt, versicherte Gudath, „wir haben auch immer mehr Frauen in Führungspositionen.“ Derzeit seien zwar nahezu alle Arztstellen besetzt, um aber auch weiterhin attraktiv für Ärztinnen, aber natürlich auch Ärzte, zu sein, hat man sich entschieden auch im Bereich der Kinderbetreuung aktiv zu werden. „Zusammen mit anderen ortsansässigen Einrichtungen und Firmen und einer spezialisierten Agentur in Bremen wollen wir eine eigene KiTa- bzw. Hortbetreuung organisieren“, so Gudath. Hierbei müsse der Schichtbetrieb des medizinischen Personals berücksichtigt werden. „Das sollte die Politik zum Nachdenken bringen“, räumte FDP-Ratsherr Heiner Werner ein, „im Rat wird diskutiert und diskutiert und die Unternehmen schaffen sich ihre Lösung einfach selbst, weil sie nicht mehr warten wollen und können.“