FDP/ULN und WG tauschen sich mit Wasserverband aus

Rodewalder Wolfsrudel beeinflusst auch das Thema Deichschutz

Nienburg/Erichshagen • Über die Arbeit des Kreisverbandes für Wasserwirtschaft (KV) informierten sich jetzt die Stadtratsmitglieder der Nienburger Wählergemeinschaft (WG) und der Gruppe FDP/ULN. Geschäftsführer Gaylord Kurre stellte den Kommunalpolitikern die Arbeit des Verbandes vor. Thema war auch ein konstruktiver Austausch zum Thema „Lochkorrosion in Trinkwasserhausinstallationen aus Kupfer im Versorgungsgebiet des Wasserwerkes Drakenburg“, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung von WG und FDP/ULN.

Der Kreisverband für Wasserwirtschaft ist seit 1977 im Nienburger Ortsteil Erichshagen/Wölpe beheimatet. Seine Anfänge hatte der Verband 1953 als sich vier Wasser- und Bodenverbände der Gewässerunterhaltung zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammenschlossen. In den Jahren folgten Erweiterungen um weitere Wasser- und Bodenverbände der Gewässerunterhaltung sowie Wasserverbände der Siedlungswasserwirtschaft. 1970 schließlich wurde aus der „losen Vereinigung der Wasser- und Bodenverbände“ ein „richtiger“ Verband mit eigener Rechtsform gegründet, der sich fortan als Dienstleister für seine selbstständigen Mitglieder betätigte, konnte Kurre zur Historie des Verbandes berichten.

Aktuell betätigt sich der Kreisverband für seine Mitglieder in der Trinkwasserversorgung, der Abwasserbeseitigung sowie in der Gewässer- und Deichunterhaltung. Er arbeitet ohne Gewinnerzielungsabsicht. Durch die Aufgabenbündelung beim Kreisverband werden Synergieeffekte gehoben und qualifizierter Personaleinsatz ist möglich. Die rund 75 Mitarbeiter betreiben die Anlagen der Kreisverbandsmitglieder. Diese umfassen in der Trinkwasserversorgung 1.400 km Trinkwasserleitung, 20.700 Hausanschlüsse, 3 Wasserwerke und 1 Hochbehälter, in der Abwasserbeseitigung 580 km Kanalnetz, 16.500 Hausanschlüsse, 820 Pumpwerke und 7 Kläranlagen sowie in der Gewässerunterhaltung 480 km Gewässer II. Ordnung, 360 km III. Ordnung, 60 km Deiche und vier Schöpfwerke. Weiter ist man verantwortlich für 410 Beregnungsbrunnen und 30 km Wirtschaftswege.

2018 wurden 4,4 Millionen Kubikmeter Trinkwasser verkauft, „das war dem heißen Sommer geschuldet“, so Kurre zu den eindrucksvollen KV-Rahmendaten. Herausfordernd seien aktuell die Themen Deichunterhaltung im Zusammenhang mit dem Rodewalder Wolfsrudel, der Artenschutz bei der Gewässerunterhaltung, der Umgang mit erhöhtem Beregnungsaufwand, die Klärschlammentsorgung sowie die Sanierung bzw. Erneuerung von abgängigen Trink-, Schmutz- und Regenwasserleitungen und -kanälen. Schlussendlich auch die Trinkwasserverfügbarkeit im Kontext mit dem Klimawandel unter Zuhilfenahme des Netzes der Harzwasserwerke.

Der Austausch zum Thema „Lochkorrosion in Trinkwasserhausinstallationen aus Kupfer im Versorgungsgebiet des Wasserwerkes Drakenburg“ zwischen den Ratsmitgliedern und Wasserverband war äußerst konstruktiv.

Von Lochkorrosion in Kupferrohren der Hausinstallationen, auch „Lochfraß“ genannt, wird gesprochen, wenn eine Kupferleitung von innen punktuell korrodiert und schließlich undicht wird. Die Folgen sind meist kostspielige Schäden an den Häusern, die mit viel Aufwand durch die Hauseigentümer beseitigt werden müssen. Nicht immer springt hierfür eine Versicherung ein.

Betroffene im Versorgungsgebiet, nämlich in den Nienburger Ortsteilen Erichshagen/Wölpe und Holtorf sowie der Samtgemeinde Heemsen, die sich teilweise in einer Bürgerinitiative organsiert haben, erwarten bis heute tragfähige Lösungen, machten Heiner Werner (FDP) und Frank Podehl (WG) deutlich. Möglicherweise müsste eine „politische Lösung“, finanziert von den Gebietskörperschaften, gesucht werden. Weitere Gespräche sollten folgen, waren sich alle Anwesenden einig. Abgewartet werden soll auf jeden Fall die nächste Sitzung des städtischen Bauausschusses, heißt es abschließend.


Gaylord Kurre (Bildmitte/4.v.r.) vom Kreisverband für Wasserwirtschaft tauschte sich jetzt mit den Nienburger Ratspolitikern von WG und FDP/ULN aus.

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