Perspektive für eigenständisches Erwerbsleben

Fraktions-Vize Försterling in Sachen Bildung im Landkreis

Ganz im Zeichen der Bildungspolitik stand jetzt ein Arbeitsbesuch des stellvertretenden Vorsitzenden der FDP-Landtagsfraktion, Björn Försterling MdL (Wolfenbüttel), im Landkreis Nienburg. Nach einem Fachgespräch zum Thema Fachpraktikerausbildung in den Ausbildungswerkstätten Rahn in der Nienburger Hansastraße, tauschte sich der Bildungsexperte mit Nienburger FDP-Kreistagsfraktion und Kreisvorstand bei einer Sitzung in Husum aus.

Beim Fachgespräch in den Räumlichkeiten der Rahn Ausbildungswerkstätten informierte sich der Abgeordnete zusammen mit der Nienburger Ratsgruppe FDP/ULN über die Situation von Jugendlichen mit Förderbedarf in und um Nienburg. Gerade lange Fahrtwege, verbesserungswürdige Klassenbildungserlasse und unzureichende Schulsozialarbeit neben inakzeptabler Unterrichtsversorgung, gerade auch im Bereich der beruflichen Bildung, wurden dabei angesprochen. Neben Repräsentanten der Rahn-Schule nahmen auch Vertreter von anderen Bildungsträgern an dem Gespräch teil. Ziel der Sozialisationsarbeit bei den Berufsschülern sei es immer auch eine Perspektive für ein eigenständisches Erwerbsleben zu schaffen. „Wir müssen das Schubladen-Denken zwischen BA und MK beenden“, brachte FDP-Ratsfraktions-Chef Heiner Werner (Nienburg) es auf den Punkt, trotz unterschiedlicher Zuständigkeiten dürften Jugendliche „nicht durchs Raster fallen“. Im Bereich der Inklusion dürfe man im Übrigen die Fehler im Bereich der allgemeinbildenden Schulen nicht jetzt auch bei den Berufsschulen wiederholen. „Wir müssen hier auf die Bremse treten, weil Billiglösungen auf Kosten der Schüler und Lehrer gehen“, war sich die Runde einig.

Beim Bildungsgespräch im Gasthaus Dreyer in Husum berichtete Försterling aus dem Niedersächsischen Landtag. „Statt bildungspolitischer Korrekturen, die man zurecht erwartet hat“, so Försterling, „haben wir stattdessen einen Nichtangriffspakt zwischen CDU und SPD vorgelegt bekommen.“ Von den von der CDU versprochenen Maßnahmen sei praktisch nichts übergeblieben. Die Stichworte sind Inklusion, Schullaufbahnempfehlung, Notengebung und Lehrerbesoldung. „Die abgewählte Politik von Frauke Heiligenstatt“, so Försterling, werde unter dem neuen Minister Tonne nahtlos mit Unterstützung der CDU fortgeführt. Stattdessen wären echte Reformansätze erforderlich. „Auf Bundesebene ist Jamaika gerade auch am Widerstand von Union und Grünen im Bereich der Bildungspolitik gescheitert“, so der Experte, „wir wollten deutlich mehr Geld, gerade auch aus dem Bundeshaushalt, in das System geben, die anderen ausdrücklich nicht.“ Auch auf Landesebene sei die angedachte Veränderung der Besoldung im Grundschulbereich eine Billiglösung. „Wir wollen A13 für alle Grundschullehrer, nicht nur einige wenige Schulleiter“, das kostet mehrere Millionen Euro, die aber auch zur Verfügung stehen.

Auch im Bereich der frühkindlichen Bildung soll es deutliche Verbesserungen geben. „Dieser Bereich ist genauso wichtig wie die schulische Bildung“, so Försterling. Angefasst werden müsse auch der Bereich Schülerbeförderung im Sek-II-Bereich und der massive Ausbau der Schulsozialarbeit, „auch an allen Gymnasien und Förderschulen.“


Bildunterschrift:  Auf Einladung von FDP-Kreis-Chef Heiner Werner (2.v.r.) kam der Bildungsexperte und Fraktions-Vize im Landtag Björn Försterling (5.v.r.) nach Nienburg, um unter anderem mit dem Nienburger Kreisvorstand und der FDP-Kreistagsfraktion zu diskutieren.

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